Preis des SIBB e.V, des Business Apps Network und der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung

BildSicoya GmbH, Senic GmbH, Rohde & Schwarz SIT GmbH, pikkerton GmbH, R3 – Reliable Realtime Radio Communications GmbH heißen die fünf Berliner Preisträger des mit insgesamt 50.000 Euro dotierten 1. Deep Tech Awards.

Der Preis wurde am 10. Dezember 2015 im Rahmen des SIBB-Summits durch Cornel Pampu, Referatsleiter IKT, Medien, Kreativwirtschaft bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung und die SIBB-Vorstände Thomas Schröter und Dirk Stocksmeier übergeben.

In die Bewertung der Fachjury flossen der Innovationsgrad, Alleinstellungsmerkmale, Vorteile und Mehrwert aus der Nutzerperspektive ebenso ein, wie das vorhandene Marktpotenzial, das Datenschutz- und Datensicherheitskonzept und das Design.

Die Preisträger im Einzelnen:

Senic GmbH, Taborstraße 8, 10997 Berlin-Kreuzberg
Die Senic GmbH ist ein Startup aus Berlin Kreuzberg. Ihr erstes Produkt ist ein frei programmierbarer Controller für smarte Devices wie zum Beispiel Thermostate, Licht und Lautsprecher mit dem Namen NUIMO. NUIMO ist ein Bluetooth Controller, der sich mit Smart Home Geräten verbindet und diese intuitiv steuert. Er hat vier Eingabemöglichkeiten: Ein haptischer Button um z.B. eine Lampe ein- und auszuschalten. Ein Rad, mit dem man die Helligkeit steuern kann. Eine Oberfläche, die dem Nutzer ermöglicht, die Farbe der Lampe zu wechseln sowie eine Gestensensorik, die die berührungslose Steuerung ermöglicht. NUIMO wird mit dem Smartphone oder dem Computer des Benutzers über Bluetooth verbunden.

In der Jurybegründung heißt es: NUIMO ist eine 100%-ige Eigenentwicklung der Senic GmbH aus Berlin, deren innovatives Design die Jury davon überzeugt hat, dass dieser Controller noch wesentlich mehr Einsatzmöglichkeiten bietet als nur im Haushalt, u.a. für die Automobilbranche oder die Möbelindustrie. Senic GmbH überzeugte auch durch das technische Konzept. So wurde auf die Verwendung von Displays verzichtet und durch die Reduktion auf einfache Gesten ein sogenanntes „natural user interface“ geschaffen. Das Produkt NUIMO erfordert keine Internetverbindung, sodass die Datenkommunikation lokal im LAN erfolgt. Folglich werden auch keine personalisierten Daten übertragen. Ein eigenes Benutzerkonto ist im Gegensatz zu anderen Smarthome-Lösungsanbietern nicht notwendig. Aus unserer Sicht ein wichtiger Aspekt, um Datenschutz und Datensicherheit zu garantieren.

Sicoya GmbH, c/o TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin-Charlottenburg
Die Sicoya GmbH ist ein Anfang 2015 gegründetes Spin-off aus der TU Berlin. Das Team aus derzeit 13 Mitarbeitern entwickelt neue innovative Schaltkreise für optische Datencenter-Verbindungen unter Anwendung der Photonik. Darum geht es im Wettbewerbsbeitrag: Der globale Datenverkehr wird mehr und mehr in den Datenzentren verarbeitet und gespeichert, hierfür wird aber eine Degression der Kosten für optische Verbindungen erforderlich sein, damit die benötigte Bandbreite weiterhin effizient skalieren kann. Sicoya hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine neuartige Verbindungstechnologie zu schaffen, die keinen Flaschenhals bei der Datacenterperformance im Bereich der optischen Verbindungen entstehen lässt. Die Produktentwicklung konzentriert sich daher auf 4×25 Gb/s Transceiverchips für intra-Datencenterverbindungen bis zu 2 km Länge. Sicoya entwirft das Chip-Design – die Produktion erfolgt in einer kommerziellen Chipfabrik.

In der Jurybegründung heißt es: Sicoya nutzt eine sehr innovative Prozesstechnologie für die Kointegration optischer Modulatoren und Photodetektoren auf dem demselben Chip. Neben der Senkung der elektrischen Leistungsaufnahme entstehen vor allem deutliche Kostenvorteile in der Produktion, da die Produktionsschritte beim Packaging drastisch reduziert werden. Überzeugt hat die Jury der innovative Einsatz von photonischen Komponenten mit viel kleinerem Flächenbedarf im Vergleich zu den elektronischen Komponenten. Die Kerntechnologie umfasst den weltweit kleinsten Silizium-Modulator, von dem mehr als 10.000 Stück auf einem Quadratmillimeter prozessiert werden können. Diese Größenreduktion bedeutet vor allem eine höhere Energieeffizienz im Hinblick auf die Nutzung des Lichtes aus der Laserquelle. Die Jury ist überzeugt, dass Sicoya mit seiner Technologie ein starker Player im Weltmarkt werden kann. Das im November erfolgte private Investment durch Target Partners bekräftigt dies.

Rohde & Schwarz SIT GmbH, Am Studio 3, 12489 Berlin
Die Rohde & Schwarz SIT GmbH wurde 1991 in Berlin gegründet und entwickelt hardware-basierte Verschlüsselungsprodukte und IT-Sicherheitslösungen für Unternehmen und staatliche Institutionen. Rohde & Schwarz SIT entwickelt und produziert ausschließlich in Deutschland, ist u.a. NATO-Ausrüster und seit 2004 Sicherheitspartner der Bundesrepublik Deutschland. Das Unternehmen bietet Lösungen für hochwirksamen Schutz von Informationen, ganz gleich ob es sich um Industrie-Know-how oder Angelegenheiten der nationalen Sicherheit handelt. Rund 130 Mitarbeiter sind an den Standorten Berlin-Adlershof (ca. 85) und Stuttgart (ca. 45) für das Unternehmen tätig, das als Tochterunternehmen der Rohde & Schwarz – Firmengruppe über ein internationales Vertriebs- und Service-Netzwerk in über 70 Ländern verfügt.

In der Jurybegründung heißt es: Mit dem Deep Tech Award 2015 ausgezeichnet wird die „SITLine ETH40G“, eine Sicherheitslösung für Netzwerke, die bereits auf der Sicherungsschicht, also auf OSI Layer 2, ansetzt. Dies ermöglicht einen für die höheren Schichten transparenten Betrieb und dadurch eine einfache Integration in bestehende Infrastrukturen sowie eine hohe Flexibilität. Einsetzbar ist die prämierte Lösung nicht nur für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, sondern auch in vollvermaschten Topologien ohne Single Point of Failure. Das von Rohde & Schwarz SIT dargestellte kryptographische Konzept überzeugt. Dank einer hochentwickelten Hardwarebasis werden außerdem sehr niedrige Verarbeitungslatenzen und hohe Datenraten auf kompaktem Raum (1 HE) erreicht. Besonders überzeugten die Jury auch der Augenmerk auf geringen Energieverbrauch sowie das Wartungskonzept, das sowohl Betriebskosten als auch Elektroschrott minimiert. Die ausgezeichnete Lösung von Rohde & Schwarz SIT stellt ein Musterbeispiel für in Berlin entwickelte „Deep Tech“ dar.

pikkerton GmbH, Kienhorststrasse 70, 13403 Berlin
2004 gegründet, beschäftigt die Berliner pikkerton GmbH derzeit 12 Mitarbeiter. Unternehmensgegenstand ist die Konzeptionierung, Entwicklung, Fertigung und der Vertrieb von elektronischen Geräten und Systemen, insbesondere im Bereich der drahtlosen Sensornetzwerke. Hauptaspekte der Entwicklungen sind zuverlässiger Datentransport von aktuellen und qualitativ hochwertigen Sensordaten sowie Ultra-Lowpower-Designs für einen langjährigen und stabilen Batteriebetrieb. Über virtuelle Sensorkonstrukte können beliebige Daten miteinander kombiniert und als neuartige Sensoren in die Netzwerke integriert werden. Somit können z.B. Kommunikationsbandbreiten minimiert und Datenqualität erhöht werden oder z.B. Testdaten zur Fehlertoleranzanalyse / SLA-Überprüfung von Systemen in die Netzwerke injiziert werden. pikkerton realisierte bereits verschiedene Hightech-Forschungs- und Entwicklungsprojekte erfolgreich.

In der Jurybegründung heißt es: Diesen Satz haben Sie sicher schon mal gehört: „Die meisten Unfälle passieren zu Hause.“ Wussten Sie auch, dass hier Stürze die häufigste Unfallursache sind? Allein im Jahr 2012 starben mehr als 6.200 Menschen über 65 Jahre an den Folgen eines Sturzes.
Die pikkerton GmbH hat mit dem „SC-100“ ein Sturzerkennungsgerät für zu Hause entwickelt, das im Notfall selbstständig Hilfe ruft. Über eine integrierte Freisprecheinrichtung kann zudem Kontakt zu zuvor festgelegten Kontaktpersonen aufgenommen werden. Das System funktioniert für sich allein und ist optisch unaufdringlich – vergleichbar einem Lichtschalter. Ausgewertet werden lediglich Merkmale wie Ausrichtung der Person – steht sie? liegt sie? – sowie Bewegungsrichtungen, insbesondere in Richtung Boden sowie eine anschließende Aktivitätsüberprüfung. Was die Jury überzeugt hat, ist die Einfachheit des Systems: SC-100 lässt sich in nur drei Minuten installieren, arbeitet ohne bildgebende Verfahren und fällt die Entscheidung, ob ein Sturz stattgefunden hat, aufgrund weniger, aber akkurat erfasster Daten eigenständig. Die Privatsphäre bleibt dabei jederzeit geschützt: Weder Video- noch Audiodaten verlassen die Wohnung oder werden gespeichert.

R3 – Reliable Realtime Radio Communications GmbH, c/o Dr. Mathias Bohge, Danckelmannstraße 18, 14059 Berlin
Die R3-Reliable Realtime Radio Communications GmbH (R3Coms) ist ein junges Berliner High-Tech StartUp. R3Coms entwickelt hochzuverlässige Echtzeit-Funkkommunikationssysteme. Als Partner des Berliner Industrie 4.0 Netzwerks erarbeitet R3Coms in Kooperation mit Partnern in Industrie und Wissenschaft kabellose Übertragungslösungen für Smart Factories. Im Verbund mit Automotive und Aerospace OEMs entwickelt R3Coms darüber hinaus flexible Intra-Vehicle Funklösung als Alternative zu etablierten Kabelbus-Systemen. Außerdem engagiert sich R3Coms in der Entwicklung Taktiler Netzwerke.

In der Jurybegründung heißt es: Die Startup R3 Reliable Realtime Communications GmbH entwickelt Echtzeit- Funkkommunikationssysteme, die für die Echtzeitsteuerung in Industrie-4.0-Umgebungen und der Intra-Vehicle-Vernetzung geeignet sind. Solche Funksysteme müssen die für solche Anwendungen notwendigen hohen Zuverlässigkeitsanforderungen erfüllen. Die von R3 entwickelte „EchoRing“ Technologie stellt hierfür einen hochgradig innovativen Ansatz dar. Sie wendet den klassischen Token-Passing-Ansatz in der drahtlosen Domäne in neuartiger Weise an, um das Koordinationsproblem für den Medienzugriff zu lösen und dabei für die angestrebten Einsatzbereiche notwendige, sehr anspruchsvolle Quality-of-Service-Eigenschaften zu erzielen: Es werden Safety Integrity Levels SIL2 bis SIL4 bzw. ASIL2 bis ASIL3 erreichbar. Die von der R3 Reliable Realtile Radio Communications GmbH entwickelte Technologie stellt damit eine sehr vielversprechende und tiefe Innovation dar, die das Vordringen von drahtloser Kommunikation in vielfältige neue Anwendungsgebiete ermöglicht.

Cornel Pampu, Referatsleiter IKT, Medien, Kreativwirtschaft bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung: „Das Gesamtspektrum der Einreichungen und die erfreulich große Teilnehmerzahl verdeutlicht, welch hochwertiges Technologiepotential auf dem Sektor der hardwarenahen IT-Lösungen von den Start-up-Unternehmen, den gestandenen Berliner IT-Mittelständlern bis hin zu großen in Berlin etablierten IT-Anbietern ausgeht. Dank an alle Teilnehmer für die spannenden Einreichungen! Herzlichen Glückwunsch allen Prämierten! Die in den Prämierungen adressierten Themen, die u.a. auch die wichtigen Themen Cybersicherheit und Usability als Berliner Stärken betreffen, lassen sich sicher gut mit Hilfe der Preisgelder und der generellen Innovationsförderung in Berlin gut zukunftsorientiert weiter voranbringen.“

Thomas Schröter, Jurymitglied und Vorstandsvorsitzender des SIBB e.V. zum Wettbewerb: „Für die erfolgreiche Gestaltung des digitalen Wandels ist neben der Software auch eine innovative Hardware entscheidend. Der gegenwärtige Digitalisierungsschub sorgt für eine Renaissance genau dieser. So bilden etwa intelligente und vernetzte Gegenstände die wesentliche Grundlage für das Internet der Dinge. Auch im Bereich Hardware ist Berlin längst wesentlicher Impulsgeber. Neben unzähligen Start-Ups behaupten sich seit langem viele hochspezialisierte kleine und mittelständische Unternehmen erfolgreich auf dem Markt. Diese haben mit dem 1. Deep Tech Award nicht nur Anerkennung für ihre technologiebasierten Leistungen erfahren, sondern können als Preisträger ihre Produkte einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Die fünf Preisträger stehen beispielgebend für die Innovationskraft aufstrebender Start-Ups und etablierter Unternehmen für Technologieentwicklung ´Made in Berlin´. Wir gratulieren dazu ganz herzlich“.

Der 1. Deep Tech Award 2015 war eine Gemeinschaftsinitiative des Verbandes der Informations- und Kommunikations-Industrie in Berlin und Brandenburg SIBB e.V. und des Business Apps Network, der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung in Kooperation mit der Standort-Marketing-Kampagne log in. berlin (www.loginberlin.de). Der Preis wurde anteilig aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.

Der Fachjury gehörten an: Michael Pemp, Referent bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung für die IKT Branche, Jens Tamm, Vice President, Interoute Germany GmbH, Prof. Dr. Björn Scheuermann, Leiter des Lehrstuhls für technische Informatik, Humboldt Universität Berlin, Prof. Dr. Tobias Friedrich, Hasso-Plattner-Institut für Softwaretechnik GmbH, Tim Lange, Vorstand und Gründer der casenio AG, Berlin.

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Hintergrund
Über den IT-Branchenverband SIBB e. V.
1992 gründeten engagierte Unternehmer den Verband als Software-Initiative Berlin Brandenburg. Heute ist der SIBB e.V. etablierter Partner der gesamten Branche in der Hauptstadtregion und Mitgestalter der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Er ist Interessenverband für Unternehmen der IT- und Internetwirtschaft in Berlin und Brandenburg. Der SIBB e.V. vernetzt die Akteure der Branche und vertritt ihre Interessen in Politik und Gesellschaft. Der Verband sorgt für einen aktiven Austausch über die Branchengrenzen hinaus. Zahlreiche Veranstaltungen des Verbands fördern Austausch, Kooperation und Wissenszuwachs. Zum regelmäßigen Angebot gehören Foren, Netzwerke, Stammtische und kompakte Seminare. SIBB-Kongresse und Messeauftritte bilden Höhepunkte des Jahres. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören IT-Dienstleister und Software-Anbieter, Telekommunikationsunternehmen, Unternehmen der digitalen Wirtschaft sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Etablierte Institutionen und namhafte Unternehmen finden sich ebenso darunter wie Startups.

SIBB region ist das Netzwerk für die IT- und Internetwirtschaft in Brandenburg und Bestandteil des SIBB e.V. und hat seinen Sitz in Wildau. Das Netzwerk SIBB region wird vom Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) aus Mitteln des Bundes und des Landes Brandenburg gefördert.

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