Constantin Chririac präsentierte Hochkarätiges trotz knappem Budget 2013 in der 20. Ausgabe.

Bild(von Dr. h.c. Dieter Topp) Die ganze Stadt war im Juni zehn Tage lang auf den Beinen. Sibiu (Hermannstadt) in Rumänien, ein Ort, der man wohlwollende Affinität zu Deutschland und einem im positiven Sinne deutschen Image zuschreibt, feierte zum 20. Mal ihr internationales Theaterfestival, das größte und aus kultur-touristischer Sicht das bedeutendste im ganzen Land.
Im alten Siebenbürgen bildete Hermannstadt das Oberzentrum im wichtigsten Siedlungsgebiet der Siebenbürger Sachsen, beschreibt Wikipedia. Der Hermannstädter Stuhl war auch flächenmäßig der größte und dehnte sich im Süden bis zu den Karpaten aus. Er wurde begrenzt (von Osten über Norden nach Westen) von den Leschkirch, Mediasch und Reußmarkt. Hier trafen die wichtigsten Handelsrouten Siebenbürgens und der Rotenturmpass Richtung Walachei zusammen. Kurz gesagt ein altes Handelszentrum, um das stets gefochten wurde, ein Plateau in Siebenbürgen, etwas isoliert vom Rest des gewaltigen Landes.

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Vertreibung Ceausescus entwickelte sich in Sibiu ein westlich orientierter Wirtschaftsstandort in direktem Zusammenhang mit dem Ausbau des Kulturtourismus. Dies mündete 2007 in die Ernennung zur Kulturhauptstadt Europas, eine Aktion, die man sich geschickt zu Nutze machte, nicht nur Deutsche und deren Nachbarn nach Rumänien zu locken. Ein internationales Theaterfestival, organisiert und jährlich weiter ausgedehnt vom Direktor des Radu Stanca Nationaltheaters, Constantin Chririac. Wer ihn erlebt und ihm zuschaut, versteht, warum nur eine geballte Ladung von Energie und Aktion wie er seit zwei Dekaden die Stadt auf den Kopf stellen kann. Zaghaft probierte er 1994, entwickelte das Festival mit Ideen und Inhalten zu den Themen „Toleranz, kulturelle Identität, Alternativen, Begegnungen, Brücken, Fragen, Krisen“ und dem 2013 Slogan „Dialog“ zu einer Drehscheibe internationaler Veranstaltungen aus Europa, Asien, USA und Australien. Ebenso zog er aus diesen Ländern Freunde und Angehöriger der Theaterschaffenden und entwickelte daraus ein regelmäßig wiederkehrendes, internationales Ereignis, das Touristen aus aller Herren Länder den nicht ganz leichten Weg nach Sibiu finden lässt. Ein deutscher Bürgermeister (Klaus Iohannis) steht ihm mit geschickter Hand bei. Die beiden schufen hier eine positive Enklave im vieler Orts noch negativ belasteten Rumänien.

Bereits um 10.00 Uhr (am frühen Morgen für Festivalmenschen) machen sich rumänische und internationale Journalisten auf, in Buchhandlungen, Kulturzentren oder Cafe Bars Dichterlesungen, Buchvorstellungen und Musikmatinees zu besuchen. Die Stadt wirkt noch ruhig und beschaulich, wenn auf den ersten Pressekonferenzen Regisseure, Manager oder Akteure zum vorangegangenen Theatertag Rede und Antwort stehen. Anschließend werden berühmte Gäste großer Theater- und Kulturinstitutionen zu Wort gebeten, sei es Edinburgh und Avignon Festival, die Pariser Sorbonne oder das polnische Mickiewicz Institut. Um 9.00 Uhr haben die ersten täglichen Workshops für Schauspieler und Regisseure mit Kräften der Columbia University New York, dem Theatre du Soleil Paris oder London begonnen, deren Vorstellungen am Abend die Besucher begeistern. Eine kurze Pause sei allen gegen 12.00 Uhr gegönnt, dann geht’s aber schon weiter mit literarisch Kontroversem, das sich bis zum frühen Abend hinzieht.

Mittlerweile sind die Touristen auf den Beinen, besuchen die Festival zugehörigen Kunst-, Foto- oder Kostüm-Ausstellungen. Wer noch nicht wach ist, den erwecken ab 15.00 Uhr die Grandes Parades zum Leben, die bunt und laut, unermüdlich durch die Flaniermeile ziehen, immer wieder unterbrochen durch Straßentheater für die Großen und die Kleinen. Sie fordern zum Mittun auf oder man lässt sie bei einem Kaffee oder Bier im Freien, vor den zahlreichen Restaurants und Bars vorbeiziehen und genießt.

Ab 18.00 Uhr heißt es dann, sich einen Platz in den zahlreichen Theatern und Spielorten zu sichern. Überaus reichlich ist das Angebot an Zeitgenössischem: Tanz und Theater wechseln im Stundentakt, man weiß kaum sich für eines zu entscheiden. Ab 20.00 Uhr dann kommen die großen Theater, die übrigens wie alle, alles mit englischem Untertitel versehen, ihre Vorstellungen offerieren: Gastgeber Rumänien, Tschechien, Polen, Russland, Georgien, Belgien, Frankreich, Deutschland, Israel, Japan, Korea, Kanada, USA und Australien. Und draußen auf dem großen Platz finden zeitgleich Performances und Rockkonzerte statt. Chiriac, den man über das Jahr auf allen möglichen internationalen Festivals trifft, sieht, verhandelt und kauft sie ein. Ein 230 Seiten dicker Veranstaltungskatalog spricht für sich. Wie bei einem schmalen Budget dies in derart großem Umfang noch möglich ist, wird und soll sein Geheimnis bleiben.

In diesem Jahr lag das besondere Interesse des Schreibers auf dem Bewegungstheater, denn Tanz ist non-verbal, Musik und Körper benutzen ihre eigenen Ausdrucksformen, den Besucher zu erreichen. Dementsprechend beliebt waren somit außer den zahlreichen Straßenaktionen die Vorstellungen von Alain Buffard (Paris), Compagnie Thor/Thierry Smits (Belgien), Kolben Dance (Israel),Circa (Kanada/Australien), The Original Tempo (Japan), Massimo Gerardi (Deutschland), Tschechien, Polen, nicht zu vergessen Sasha Waltz (Berlin), und und und … eine internationale Bandbreite zeitgenössischen Tanzes konzentriert auf 10 Tage in Rumänien.

Wenn wir einige der Nachtvorstellungen ab 23.00 Uhr besucht haben, wollen wir uns darüber nicht mehr den Kopf zerbrechen. Der ist eh schon voll von Eindrücken, Anregungen und Kontroversen, die wir am Tag gesammelt haben. Noch ein Kehraus mit Kollegen und Freunden in den atmosphärischen Restaurants und Bars lässt uns langsam an Schlaf und Ausruhen für den folgenden Tag denken. Nur nicht die Akteure. Sie feiern bis zum frühen Morgen beim Festival-Treff. Es sei ihnen gegönnt, denn sie sind erst wieder am Abend gefragt. Wir liegen schon lange in den Betten und träumen vom Festival und was der nächste Tag uns wohl bringen mag. Nach zehn Tagen sind auch die Besucher erschöpft, aber alle sind sich einig: Auch 2014 kommen wir gerne wieder ins rumänische Sibiu/Hermannstadt.

Weitere Informationen unter sibfest.ro
Tags: Sibiu, Hermannstadt, Rumänien, Siebenbürgen,

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2010 berichteten wir erstmalig vom BITEI-Theaterfestival in Chisinau/Moldavien unter dem Aspekt der Information über Ost-West-Theater in vorwiegend russisch sprechenden Ländern. 2011 ist das Internationale Theaterfestival Sibiu/Hermannstadt (RO) hinzugekommen; weiterhin berichtet PPS für die Philharmonie (Müpa) Palast der Künste, Budapest (HU). Anlässlich des 3. Int. Theaterfestivals Tbilisi (Tiflis, Georgien) und des 1. Festival of Puppet Theatre, Sachalin, Russland, waren wir 2011 alleinig als deutsche Pressevertreter eingeladen. 2012 wurde die Leitung von PPS als europäischer Beobachter, Berichterstatter und internationaler Juror zum 30. Fadjr Festival nach Teheran gebeten. Das Jahr endete mit der erfolgreichen PR-Kooperation für Janacek-Musikfestival, Brünn (CZ). Seit Anfang 2013 hat die Ungarische Staatsoper, Budapest, unsere Agentur zur regelmäßigen Berichterstattung gebeten.

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